Bundesministerium für Justiz: Liste der eingetragenen MediatorInnen

Was ist Mediation?

Mediation ist ein strukturiertes und freiwilliges Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung, das in verschiedenen Lebensbereichen wie dem privaten, beruflichen, wirtschaftlichen oder ökologischen Umfeld Anwendung findet. Ziel der Mediation ist es, dass die Konfliktparteien eigenverantwortlich Lösungen für ihre Probleme erarbeiten, die ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen gerecht werden.

Die MediatorInnen übernehmen dabei eine neutrale und allparteiliche Rolle. Sie leiten die Verhandlungen, sorgen für einen klaren und fairen Ablauf und achten darauf, dass die Mediationsregeln eingehalten werden. Dabei schaffen sie einen geschützten Rahmen, in dem die Parteien offen und respektvoll miteinander kommunizieren können.

Die Verantwortung für die inhaltliche Lösung des Konflikts liegt jedoch vollständig bei den Konfliktparteien selbst. Denn niemand kennt Ihre Situation, Ihre Bedürfnisse und Ihre Lebensumstände besser als Sie. Die MediatorInnen unterstützen den Prozess, indem sie ihre Erfahrung und ihr Wissen einbringen, was anderen in ähnlichen Situationen geholfen hat, und geben Anregungen zur Problemlösung – ohne jedoch eigene Entscheidungen oder Lösungen vorzugeben.

Mediation bietet somit eine Möglichkeit, Konflikte auf Augenhöhe zu lösen, Beziehungen zu erhalten und nachhaltige Vereinbarungen zu treffen, die von allen Beteiligten getragen werden.

In welchen Schritten läuft Mediation ab?

  1. Entscheidung für Mediation: Zu Beginn wird geklärt, ob Mediation das richtige Verfahren für Sie ist. Dabei prüfen sowohl Sie als KlientInnen als auch die MediatorInnen, ob eine Zusammenarbeit vorstellbar und sinnvoll ist.

  2. Abschluss der Mediationsvereinbarung: Gemeinsam mit den MediatorInnen wird eine Vereinbarung getroffen, die festlegt, welche Themen geregelt werden sollen. Gleichzeitig verpflichten sich alle Beteiligten, die für den Erfolg der Mediation notwendigen Regeln einzuhalten.

  3. Bestandsaufnahme: Es wird eine Übersicht über die Situation erstellt und die Bereiche identifiziert, die einer Regelung bedürfen.

  4. Bearbeitung der Konfliktfelder: Sie haben die Möglichkeit, Ihre Sichtweise, Ihre Position und Ihre Gefühle darzulegen. Dies geschieht in einem geschützten Rahmen, ohne dass therapeutisch daran gearbeitet wird.

  5. Zukunftsorientierte Lösungsfindung: Der Fokus liegt darauf, eine faire und für beide Parteien zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten. Sie bringen Vorschläge ein, wie das Problem gelöst werden könnte. In dieser Phase werden zunächst alle Ideen gesammelt, ohne sie zu bewerten oder zu kritisieren. Anschließend werden die Konsequenzen der Vorschläge besprochen und Vor- und Nachteile abgewogen.

  6. Aushandeln einer Lösung: Gemeinsam mit den MediatorInnen und Ihrem Konfliktpartner oder Ihrer Konfliktpartnerin verhandeln Sie eine oder mehrere passende Lösungsmöglichkeiten.

  7. Probezeit: Die erarbeitete Einigung kann zunächst für einen bestimmten Zeitraum (z. B. bis zum nächsten Termin) ausprobiert werden. Danach wird die Lösung unter Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen gegebenenfalls angepasst oder neu verhandelt.

  8. Festlegung weiterer Schritte: Falls erforderlich, werden rechtliche oder formale Schritte eingeleitet, wie z. B. die Antragstellung für eine einvernehmliche Scheidung oder die Erstellung eines Notariatsaktes auf Basis der erarbeiteten Lösung.