Wie finden Sie die passende Mediatorin oder den passenden Mediator?
Dieser Leitfaden wurde von der „Servicestelle für Mediation“ entwickelt, um Sie bei der Suche nach einer geeigneten Mediatorin oder einem geeigneten Mediator zu unterstützen. Im Folgenden finden Sie eine Reihe von Fragen, die Ihnen helfen sollen, Ihre Suche gezielt zu gestalten. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen erleichtert es Ihnen, in den Listen der Verbände jene Mediatorinnen und Mediatoren zu finden, die optimal zu Ihrer spezifischen Konfliktsituation passen.
Wichtige Fragen für Ihre Suche:
Wo soll die Mediation stattfinden?
Überlegen Sie, wie wichtig Ihnen die Erreichbarkeit der Mediationspraxis ist. Welche Anfahrtszeit sind Sie bereit in Kauf zu nehmen? Die geografische Nähe kann ein entscheidender Faktor sein.
Bevorzugen Sie eine Mediatorin oder einen Mediator?
Reflektieren Sie, ob das Geschlecht der Mediatorin oder des Mediators für Sie eine Rolle spielt. Falls ja, berücksichtigen Sie dies bei Ihrer Auswahl.
Worum geht es in der Mediation?
Handelt es sich um einen Familienkonflikt, eine Scheidung, Streitigkeiten in der Nachbarschaft, einen Konflikt am Arbeitsplatz oder ein anderes Thema? Mediatorinnen und Mediatoren haben oft unterschiedliche Spezialisierungen. Es ist daher sinnvoll, das Thema Ihrer Konfliktsituation klar zu definieren und bei der Suche gezielt nach Expertinnen und Experten für diesen Bereich zu suchen.
Einzelperson oder Mediatorenteam?
Fühlen Sie sich mit Ihrem speziellen Konfliktthema bei einem Mediatorenteam besser aufgehoben? Falls ja, sollten Sie diese Präferenz in Ihre Suche einbeziehen.
Eingetragene Mediatorin oder eingetragener Mediator?
Möchten Sie, dass die Mediatorin oder der Mediator in der Liste der „eingetragenen MediatorInnen“ des Bundesministeriums für Justiz (BMJ) geführt wird? Die Eintragung bietet einige Vorteile: Sie garantiert beispielsweise die Hemmung gerichtlicher Fristen zu Beginn der Mediation und verpflichtet die Mediatorinnen und Mediatoren zur absoluten Verschwiegenheit.
Ist der berufliche Hintergrund der Mediatorin oder des Mediators wichtig?
Mediatorinnen und Mediatoren kommen aus unterschiedlichen Berufsfeldern, wie etwa dem rechtlichen, psychosozialen oder wirtschaftlichen Bereich. Überlegen Sie, ob der berufliche Hintergrund für Ihre Situation von Bedeutung ist. Falls ja, definieren Sie, welche Qualifikationen oder Erfahrungen Ihre Mediatorin oder Ihr Mediator mitbringen sollte, und berücksichtigen Sie dies bei Ihrer Auswahl.
Zusätzlich Fragen für Ihre Suche:
Welche Erfahrung sollte die Mediatorin oder der Mediator mitbringen?
- Hat die Mediatorin oder der Mediator bereits Erfahrung mit ähnlichen Konfliktsituationen?
- Gibt es Referenzen oder Empfehlungen, die Ihnen bei der Entscheidung helfen könnten?
Welche Methoden oder Ansätze werden in der Mediation verwendet?
- Arbeiten die Mediatorinnen und Mediatoren mit bestimmten Methoden oder Ansätzen (z. B. lösungsorientierte Mediation, transformative Mediation, systemische Ansätze)?
- Passt der Ansatz zu Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Konfliktsituation?
Welche Kosten entstehen und wie werden diese abgerechnet?
- Wie hoch sind die Kosten für die Mediation?
- Werden die Kosten pro Stunde, pro Sitzung oder pauschal abgerechnet?
- Gibt es die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch Dritte (z. B. Arbeitgeber, Versicherungen)?
Wie flexibel ist die Mediatorin oder der Mediator in Bezug auf Termine?
- Können Termine auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten (z. B. abends oder am Wochenende) angeboten werden?
- Gibt es die Möglichkeit, Sitzungen online durchzuführen, falls eine persönliche Teilnahme nicht möglich ist?
Wie wird mit kulturellen oder sprachlichen Besonderheiten umgegangen?
- Hat die Mediatorin oder der Mediator Erfahrung im Umgang mit interkulturellen Konflikten?
- Werden Mediationen in Ihrer bevorzugten Sprache angeboten? Falls nicht, gibt es die Möglichkeit, mit Dolmetscherinnen oder Dolmetschern zu arbeiten?
Wie wird die Vertraulichkeit gewährleistet?
- Welche Maßnahmen werden ergriffen, um sicherzustellen, dass alle Informationen vertraulich behandelt werden?
- Gibt es schriftliche Vereinbarungen zur Verschwiegenheit?
Wie lange dauert eine Mediation in der Regel?
- Gibt die Mediatorin oder der Mediator eine Einschätzung, wie viele Sitzungen in Ihrem Fall voraussichtlich notwendig sind?
- Wie wird der Fortschritt der Mediation dokumentiert?
Gibt es eine Möglichkeit für ein unverbindliches Erstgespräch?
- Bietet die Mediatorin oder der Mediator ein kostenloses oder kostengünstiges Erstgespräch an, um sich kennenzulernen und die Vorgehensweise zu besprechen?
Wie wird der Erfolg der Mediation definiert?
- Welche Ziele werden in der Mediation angestrebt, und wie wird der Erfolg gemessen?
- Gibt es eine Nachbetreuung oder die Möglichkeit, bei Bedarf weitere Sitzungen zu vereinbaren?
Wie wird mit Machtungleichgewichten umgegangen?
- Falls es in Ihrem Konflikt ein Machtungleichgewicht gibt (z. B. zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Eltern und Kindern), wie stellt die Mediatorin oder der Mediator sicher, dass alle Parteien gleichberechtigt gehört werden?
Welche besondere Qualifikationen oder Zertifizierungen gibt es?
- Verfügt die Mediatorin oder der Mediator über zusätzliche Qualifikationen, die für Ihre Situation relevant sein könnten (z. B. psychologische Ausbildung, juristische Expertise, Coaching-Erfahrung)?
Wie wird mit emotionalen oder eskalierenden Situationen umgegangen?
- Hat die Mediatorin oder der Mediator Erfahrung im Umgang mit stark emotionalen oder eskalierten Konflikten?
- Welche Strategien gibt es, um die Kommunikation in solchen Situationen zu fördern?
Mit diesen Überlegungen können Sie Ihre Suche strukturieren und gezielt die Mediatorin oder den Mediator finden, die bzw. der am besten zu Ihrer Situation passt.